15. Mai 2002

Mittwoch, 15. Mai 2002

Heute hat es wieder den ganzen Tag geregnet, und diesmal auch etwas mehr als gestern. Der ganze Tag war eigentlich auch damit zu vergleichen, den es war triste und es ist nichts passiert. Das gibt mir die Gelegenheit, etwas über den Verkehr in Down Under zu berichten. Grundsätzlich fährt der Australier schon mal auf der falschen Straßenseite, hier ist nämlich Linksverkehr. Ich bin ja froh, dass ich hier nicht Auto fahren muss, aber auch als Fußgänger muss man sich erst umgewöhnen. Das fängt damit an, dass man eigentlich nie weiß wohin man zuerst gucken soll, wenn man die Straße überqueren will. In Deutschland lernt man als kleines Kind: erst rechts, dann links, dann noch einmal recht. Hier ist es dann genau umgekehrt. Hört sich einfach an, aber wenn man dann an der Straße steht muss man doch immer wieder nachdenken und macht es dann genau falsch herum. Zu Glück sind die Straßen hier alle sehr breit und übersichtlich, und abseits von den Hauptstraßen auch nicht sehr stark befahren.

Ebenfalls sehr beliebt hier ist der Kreisverkehr. An fast jeder zweiten Kreuzung ist hier ein Kreisel eingerichtet, und es gibt eigenartige Regeln, wie man blinken soll, ich hab sie noch nicht so ganz verstanden. Ich hab ja vor mir demnächst ein Fahrrad zu kaufen, weil der Weg von meinem neuen Zimmer zu Fuß doch etwas zu weit ist. Radfahren ist nicht sehr populär in Australien, und das hat mehrere Gründe. Zum einen gibt es keine Radwege hier, man muss also auf die Straße oder den Fußweg ausweichen. Auf der Straße nehmen die Autofahrer praktisch keine Rücksicht auf Radfahrer, so dass es dort teilweise sehr gefährlich ist. Aus diesem Grund sind hier auch Fahrradhelme vorgeschrieben. Die andere Alternative, auf dem Fußweg zu fahren ist eigentlich ganz gut, wenn die Fußwege nicht plötzlich und unerwartet aufhören und auf einer Graßfläche enden würden. Die genauen Probleme werde ich aber wohl noch erkunden, wenn ich dann ein Fahrrad gekauft habe.

Nach gut zweieinhalb Wochen geht bei mir so langsam auch die saubere Wäsche zur Neige, so dass ich heute zum ersten mal gewaschen habe. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich jetzt ein Zimmer direkt gegenüber vom Waschraum habe, der Weg dorthin ist also nicht sehr weit. In dem Raum steht je eine Münz- Waschmaschine und ein Münz-Trockner, das ganze kostet pro Benutzung $1. Das Waschen ging für mein Empfinden sehr schnell, denn die Maschine hat schon nach knapp 30 Minuten gesagt, dass sie fertig sei. Im Augenblick ist die Wäsche im Trockner, und ich warte darauf, dass sie trocken wird. Danach werde ich wohl heute mal früh ins Bett gehen, weil ich letzte Nacht nicht besonders gut geschlafen habe.

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