11. Mai 2002

Samstag, 11. Mai 2002

Als ich heute morgen aufgestanden bin hab ich ziemlich schnell bemerkt, dass sich meine Pläne zum Stand zu fahren heute wohl nicht so gut verwirklichen lassen, es war den ganzen Tag bedeckt und auch nicht wirklich warm genug um kurzärmelig aus dem Haus zu gehen. Deshalb hab ich beschlossen, den Strandbesuch um eine Woche zu verschieben und bin erneut in die City von Sydney gefahren, weil ich dort ja noch einige Sehenswürdigkeiten beim letzten mal ausgelassen hatte.

Um zwölf Uhr war ich dann auch wie vergangene Woche wieder am Queen Viktoria Building mit dem Bus angekommen. Diesmal wollte ich mir dieses Einkaufszentrum aber dann auch von innen ansehen. Es erstreckt sich über fünf Etagen, in denen hauptsächlich Boutiquen, Cafés und andere kleine Geschäfte zu finden sind. Ich persönlich war davon ja nicht so sehr beeindruckt davon, das mag aber auch daran liegen, dass Shopping nicht unbedingt eine Leidenschaft von mir ist und ich mit Edelboutiquen sowieso nicht viel anfangen kann. Interessant fand ich dann aber doch die unterirdischen Etagen, weil diese die verschiedenen Kaufhäuser und Einkaufspassagen der Stadt miteinander verbinden, ich wusste eigentlich nie so recht wo ich gerade war oder hinging. Nach einiger Zeit des unterirdischen herumirrens bin ich schließlich im Keller des Kaufhauses der Grace Bros. gelandet. Das ist die gleiche Kaufhauskette, die ich auch schon im Shopping Center bei mir um die Ecke gefunden hatte. Diese Filiale war jedoch das Hauptgeschäft und dementsprechend viel größer. Nachdem ich einige Etagen durchwandert und durchstöbern hatte, hab ich sogar etwas gefunden, nach dem ich schon seit längerer Zeit gesucht hatte, den Lonely Planet für Australien. Dieser Reiseführer ist so etwas wie die Bibel für Australienreisende. Ich hatte schon in Deutschland versucht dieses Buch zu bekommen, weil es jedoch in kürze in einer neuen Auflage herauskommen sollte, war es damals nicht verfügbar. Hier hatte ich aber nun doch noch bekommen, und ich hoffe es wird mir auf meinem Trip durch den Kontinent noch nützlich sein, den ich für die Zeit nach meinem Praktikum hier geplant habe. Auf meinem weiteren Weg durch die Einkaufswelt von Sydney bin ich schließlich in einem Food Court gelandet, in dem ein Imbiss neben dem nächsten war. Man konnte wählen zwischen allen möglichen Speiserichtungen, es gab chinesisch, indisch, thailändisch aber auch McDoof war dabei. Ich hab mich dann für italienisch entschieden und ein Stück Lasagne mit Hackk gegessen. Man konnte sie zwar nicht mit selbstgemachter vergleichen, war aber trotzdem gut, und satt war ich hinterher auch.

Nach der Shopping-Tour hieß die nächste Station für mich Darling Harbour (Karte). Es handelt sich hierbei um ein altes Hafengebiet, welches mit großem Aufwand renoviert wurde, und jetzt ein großes Freizeit- und Erholungsviertel ist. Rund um das alte Hafenbecken ist jetzt eine Promenade, auf der man wunderbar flanieren kann, und dahinter sind mehrere Parks mit einer sehr interessanten Brunnen und Wasseranlage. Ebenso säumen viele Cafés und Restaurants das alte Hafenbecken. Es ist einfach schön, hier spazieren zu gehen oder sich hinzusetzen oder auch dem Treiben der Möwen zuzusehen. Man sollte übrigens nie anfangen sie zu füttern, ansonsten fühlt man sich schnell an den Hitchcock Klassiker die Vögel erinnert. Eine weitere Attraktion von Darling Harbour ist die Monorail Bahn oder auch Einschienenbahn, welche durch einen großen Teil von Darling Harbour sowie durch die City von Sydney fährt. Es gibt hier einen Rundkurs von insgesamt 12 Minuten Dauer. Die Schiene verläuft dabei auf Stelzen und somit hat man einen guten Überblick von einer etwas höher gelegenen Position auf die Straßen.  Ebenfalls direkt  am Hafenbecken liegt auch das Sydney Aquarium mit einer Fülle an Wassertieren, von außen konnte man sogar ein paar Seelöwen sehen (ich glaube zumindest es waren Seelöwen). Außerdem noch besuchenswert sind ein chinesischer Garten, zwei Marineschiffe, ein Leuchtturm und ein Imax Kino. Das soll aber nicht heißen, dass ich alles an einem Tag gesehen habe, sondern es handelt sich vielmehr um eine Liste, was ich mir noch alles ansehen möchte. Ich hatte heute mal wieder nicht genug Zeit. Leider hat es dann auch noch angefangen zu regnen, und bei Regen macht das Tourist spielen nur halb so viel Spaß, so dass ich mit der untergehenden Sonne mich um kurz vor fünf wieder auf dem Heimweg gemacht habe. Auf dem Weg zum Bus hab ich dann aber noch einen kleinen Park entdeckt, den man leicht übersehen kann. Er lag direkt zwischen dem IBM-Tower und dem Nestle-Tower und bildete zusammen mit ihnen eine architektonische Anlage, welche ihresgleichen sucht. Der Park war zwar sehr klein, hatte dafür aber eine malerische Wasseranlage zu bieten und weil er etwas abseits und versteckt lag, war ich praktisch alleine dort.

Den Abend hab ich mal wieder vor dem Heimkino verbracht, es gab Forrest Gump, ein großartiger Film, gerade auch auf Englisch. Eigentlich ist es ja schade, dass ich an einem Samstag Abend alleine auf meinem Zimmer sitze und fern sehe, aber ich hoffe das wird sich mit der Zeit noch ändern, wenn ich hier ein paar mehr Leute kennen gelernt habe.

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