1. Mai 2002

Mittwoch 1. Mai 2002

Heute ist der erste Mai, Mayday, und das ist in Australien leider kein Feiertag, sondern es war mein erster Arbeitstag bei CSIRO (Commonwealth Scientific & Industrial Research Organisation)  oder genauer gesagt beim CMIS (CSIRO Mathematical & Information Sciences). Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass das CSIRO eine halb staatliche Forschungsinstitution ist und zwar die größte in Australien. Man kann das vielleicht mit den Fraunhofer Instituten in Deutschland vergleichen.

Bevor ich jedoch zur Arbeit gegangen bin, ich hatte gestern mit Silvia vereinbart um zehn Uhr dort zu sein, bin ich erneut zur Wohnungsvermittlung gegangen, um nach neuen Anzeigen Ausschau zu halten. Mittwochs ist nämlich einer der Tage an denen die Liste aktualisiert wird. Nach intensiver Suche hab ich aber nur zwei halbwegs interessante Anzeigen finden können. Bei der ersten hab ich relativ schnell jemanden erreicht, das Zimmer sollte aber erst in drei Wochen frei werden und so viel Zeit wollte ich mir eigentlich nicht lassen. Nach kurzer Zeit hat sich dann noch herausgestellt, dass mein Gegenüber Yolla auch ein wenig Deutsch spricht. Sie hat einen netten Eindruck bei mir hinterlassen. Wenn ich in drei Wochen immer noch nichts habe kann ich noch mal bei ihr anrufen und fragen ob das Zimmer noch frei ist. Unter der zweiten Nummer hab ich keinen erreicht, die Anzeige war aber sowieso nicht so ansprechend, weil das Zimmer ein wenig weit weg war. Meine Hoffnungen ruhen jetzt also weiter auf der Besichtigung am Sonntag mit Cindy.

Um zehn Uhr bin ich dann schließlich zu CSIRO gegangen. Nach einem kurzen Rundgang durch das Gebäude bin ich dann erst mal wieder mit Silvia und Conrad einen Kaffee trinken gegangen. Man kann auf dem Uni-Campus dazu sehr gut in die Mensa gehen, weil diese eine große Terrasse besitzt, auf der man die herrliche Morgensonne genießen kann, denn der heutige Vormittag war mal wieder wolkenfrei und es war warm. Bei dem Kaffee haben wir dann schon mal besprochen, in welchen Bereich ich denn vielleicht im nächsten halben Jahr mitarbeiten möchte. Ich hab mich schließlich dazu entschieden, an einem Tool zu arbeiten, welches feststellen soll, ob in einem Audio-File gerade Musik, Sprache oder Stille vorhanden ist (das ist nur die einfache Beschreibung!). Nach dem Kaffee hab ich schließlich eine Einführung in die Firmeninterna durch Julie aus der Human Ressource Abteilung bekommen, ich musste also den ganzen Papierkram erledigen und hab dazu noch mehr Papier zum lesen bekommen. Gerade als ich danach in die Tiefen der internen Vorschriften versunken war ging eine Sirene los, Feueralarm. Erst gut 10 Minuten vorher war ich ja eingewiesen worden, was im Fall eines Feueralarms zu tun sei, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich es so schnell anwenden müsste. Es hat sich dann aber schnell als Fehlalarm herausgestellt, das war bereits der dritte in zwei Tagen, weil bereits gestern die Glocke zwei mal geschellt hatte. Nach rund 10 Minuten konnten wir alle wieder in das Gebäude gehen und weiter arbeiten.

Nach dem Mittagessen im Studentenwohnheim (es gab Reis mit Curry Huhn, war sehr gut) hab ich dann auch mein Notebook mit in die Firma genommen, weil ich ja endlich meine E-Mails schreiben wollte, um mich bei allen zu melden. Das hat leider nicht funktioniert, weil es in der IT-Abteilung noch keine Netzwerkfreischaltung für mich gab. Damit müssen die Mails wohl noch bis morgen warten, ich hoffe mal dann funktioniert es. Weil ich auch Probleme mit dem eigentlich Linux-Rechner hatte und keinen Ansprechpartner dafür hab ich relativ zeitig Feierabend gemacht und bin noch mal einkaufen gegangen. Am Abend hab ich dann wieder den Tag festgehalten und mir eine weitere Folge von „Enterprise“ angesehen.

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