1. Juni 2002

Samstag, 1. Juni 2002

Der Samstag versprach vom Wetter her schön zu werden, schon am Morgen wurde ich durch die Sonne in meinem Gesicht geweckt. Es sollte zwar noch etwas dauern, bis ich auch aufstehen mochte, aber der Anfang war schon mal gemacht. Nach dem Frühstück bin ich dann einkaufen gegangen. Heute wollte ich das erste mal richtig kochen, und dafür musste ich noch einiges besorgen. Ich hatte mit vorgenommen, eine chinesische Nudelpfanne zu machen, mit Nudeln, Wurzeln, Porree, Pilzen, Zwiebeln, Erbsen und natürlich Sojasauce. Die Zutaten hab ich auch alle relativ schnell im Woolworth gefunden, auch wenn ich bis jetzt noch nicht weiß was Porree auf Englisch heißt. Außerdem hab ich mir ein Hot/Cold Pack gekauft, um meine leicht fröstelnden Füße Abends im Bett wieder auf Einschlaftemperatur zu bringen. Ich hätte ja gerne meinen Roggensack hier gehabt, aber der war zu schwer für den Koffer.

Am Nachmittag stand diesmal kein Ausflug in die Stadt auf meinem Programm, sondern die Erkundung der näheren Umgebung mit meinem Fahrrad. Im Speziellen wollte ich mal zur nahe gelegenen Bahnstation fahren, von der aus auch Züge in die City fahren. Bisher bin ich ja immer mit dem Bus in Richtung City gefahren, die haben aber einen relativ unregelmäßigen Fahrplan, und stellen ihren Betrieb um Mitternacht ein. Die Züge fahren etwas regelmäßiger und fahren auch noch bis 2:30 Uhr zurück aus der Stadt, was von Vorteil ist, wenn man abends mal weggehen möchte. Um die Bahnstation selbst ist auch etwas mehr Leben, als im Rest dieser Gegend, ein paar kleine chinesische Läden, ein Friseur und eine Bücherei, aber nichts großartiges. Für den Weg zur Bahnstation hab ich ca. 10 Minuten mit dem Fahrrad benötigt, nur gibt es auch hier keine richtige Abstellgelegenheit für Räder, und man muss immer befürchten, zwei Räder zu haben, wenn man zurück kommt.

Nach meiner Tour war ich dann auch richtig hungrig, und habe deshalb sofort mit dem kochen angefangen. Die Zubereitung verlief im großen und ganzen problemlos, bis auf dass ich keine Waage hatte, aber es geht auch ohne. Als ich dann nach ca. 60 Minuten soweit war, meine Kreation zu probieren, war ich selber erstaunt wie gut ich kochen kann (Rezept bei mir auf Anfrage *g*). Mit Genuss hab ich dann gegessen, und weil ich gleich die große Portion für vier Personen gemacht hatte, konnte ich sogar noch etwas einfrieren und am nächsten Tag essen. Für vier Portionen hat es aber nicht gereicht, dafür hatte ich zu großen Hunger.

Am Abend war dann das erste Spiel der deutschen Fußball Nationalmannschaft angesetzt. Es sollte um 21:30 starten, und ich hatte mich hierfür mit Danny verabredet, um das Spiel im Studentenwohnheim zu sehen. Wir sind dazu in den gemeinsamen TV Raum für alle gegangen, in dem auch einiges los war, zwischenzeitlich waren bis zu zehn Leute im Raum und alle wollten die Begegnung sehen, ich war der einzige Deutsche. Das Spiel hat es dann auch in sich gehabt, im Schnitt ist alle 12 Minuten ein Tor gefallen, und am Ende hieß es zwischen Deutschland und Saudi Arabien 8 zu 0 Tore. Während des Spiels war ich teilweise überrascht wie gut die anderen über die deutschen Spieler Bescheid wussten, die kannten sich teilweise sogar besser aus als ich, ich wusste nicht, das der deutsche Fußball international so beliebt ist.

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