7. Mai 2002

Dienstag, 7. Mai 2002

Heute war nun endlich die lange erwartete Ansicht des Raumes bei Cindy. Ich hatte extra schon zeitig Feierabend gemacht, damit ich pünktlich um vier auf der Matte stehen konnte, ich musste ja immerhin noch 20 Minuten von der Arbeit dorthin gehen. Letztendlich war ich sogar zehn Minuten zu früh in der Crimea Road Nr. 148. Also hab ich mich vor den Eingang des Reihenhauses gesetzt und gewartet. Immer wenn ein Auto vorbei fuhr hab ich geguckt, aber es war niemand dabei, der mich erwartet hätte. Um zehn nach vier wurde ich dann doch etwas unruhig und hab deshalb noch mal in mein Notizbuch gesehen, Crimea Road Nr...., oh shit Nr. 128, da ist es ja kein Wunder, dass niemand kommt. Also hab ich mich schnell auf den Weg zur 128 gemacht. Dabei war ich am Sonntag doch noch extra hier gewesen, um zu sehen wo ich denn vielleicht in Zukunft wohnen werde. Aber auch am Sonntag war ich schon bei der Nr. 148 gelandet. Ich hab allerdings auch bei der 128 niemanden gesehen, der auf mich gewartet hätte, aber ich war ja auch schon zehn Minuten zu spät dran. Zum Glück hatte ich mein Handy dabei und konnte gleich noch mal bei Cindy angerufen. Sie war glücklicherweise auch noch da, und ich hab dann ziemlich schnell den Eingang zum Haus mit der Blockbezeichnung 5 gefunden.

Cindy war schon den ganzen Tag über dort gewesen und hat dort geputzt, weil sie morgen einziehen wollte. Das Haus ist ein Reihenhaus mit zwei Schlafzimmern im oberen Stock, sowie einem Badezimmer. Im Erdgeschoss ist die Küche, ein geräumiges Wohnzimmer sowie ein kleiner Waschraum und ein WC. Den krönenden Abschluss bildet schließlich die Terrasse hinter dem Haus mit Wäschespindel. Alles in Allem ein angenehmer Ort zum wohnen. Nachdem Cindy mir alles gezeigt hatte ging es dann an die kleine Fragestunde. Cindy wollte dann solche Sachen wissen wie, ob ich ordentlich und sauber (nicht stubenrein) bin, oder wann ich normalerweise morgens das Haus verlasse, damit man sich nicht im Bad in die Quere kommt. Ich meinerseits wollte wissen, welche Möbel in meinem Zimmer sein werden: ein Bett und ein Schrank. Ich hätte zwar noch gerne einen Tisch mit Stuhl gehabt, das müsste ich mir dann aber selber besorgen. Weiterhin wollte ich wissen, inwiefern ich die ganzen Haushaltsgeräte mitbenutzen dürfte wie Waschmaschine, Toaster und so weiter. Das war aber alles gar kein Problem und in diesen Punkten waren wir uns schnell einig. Ebenso schnell ging die Verhandlung über die finanziellen Dinge, das Zimmer sollte $130 die Woche Kosten plus Strom extra was sich auf ca. $10 die Woche belief. Das ist ein Preis mit dem ich durchaus leben kann.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist natürlich auch, das man sich mit seinem zukünftigen Mitbewohner gut versteht, man muss ja immerhin unter einem Dach wohnen. Aber auch hier hatte ich keine Bedenken, dass ich nicht mit Cindy klar kommen würde, sie hat einen recht freundlichen Eindruck auf mich gemacht, sofern man das nach so kurzer Zeit beurteilen kann. Man kann also sagen, mir hat das Zimmer rundum gefallen, und ich wäre dort sofort eingezogen. Leider war ich nicht der einzige Bewerber und Cindy hat mir auch gesagt, dass sie lieber jemanden hätte, der dort für eine längere Zeit einziehen würde. Sie wolle sich aber erst am Abend entscheiden und sich dann morgen bei mir melden. Ich befürchte ja, dass meine Karten nicht so gut sind, aber man weiß ja nie.

In der heutigen Mittagspause war ich wieder einkaufen, weil mir so langsam die Getränke ausgegangen sind, und man bei der Wärme hier viel trinken kann. Außerdem war es höchste Zeit, dass ich endlich meine Postkarten loswerde. Das Postamt war auf der untersten Ebene von vieren im Shopping Center und als ich dort ankam traute ich meinen Augen nicht, vor dem Schalter war eine Schlange, die fast bis aus dem Laden wieder raus ging, aber ich brauchte ja die Briefmarken nun mal. Nach einiger Zeit war ich dann auch an der Reihe und hab mir Briefmarken für $1 das Stück gekauft. Ich weiß gar nicht wie teuer eine Postkarte von Deutschland nach Australien ist. Nachdem dann Karten auf dem Weg waren hab ich mich nach einem Kabel für mein Notebook umgesehen, damit ich nicht immer den unhandliche Adapter benutzen muss, wenn ich es in die Steckdose stöpseln möchte. Und siehe da es gab sogar ein passendes Stück für mich. Anscheinend sind die aber nicht nur die Steckdosen in Australien anders, sondern auch die Stecker welche in das Gerät passen, der Verkäufer hat nämlich gleich erkannt, dass das Gerät aus Übersee ist. Das war mir aber auch egal, ich war nur froh, dass ich so ein Kabel bekommen habe. Danach hab ich mir noch die angesprochenen Getränke gekauft und meinen Vorrat an Bananen aufgefrischt. Bananen sind ein sehr praktisches Lebensmittel, leicht zuzubereiten und wohlschmeckend, esst mehr Bananen. Einen kleinen Luxus hab ich mir dann auch noch gegönnt, Gummitiere, welche hier ungefähr doppelt so teuer sind wie daheim, aber dafür freue ich mich jetzt beim schreiben, dass ich welche habe.

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