25. Mai 2002

Samstag, 25. Mai 2002

Der heutige Tag hat so angefangen, wie der gestrige aufgehört hat, mit Regen. Aus diesem Grund habe ich meine Pläne erneut in die City zu fahren auch schon vor dem Aufstehen verschoben. Es gab also keinen Grund, mein Bett frühzeitig zu verlassen. Nachdem ich mich dann aber doch aufgerafft hatte, wollte ich meine Grundausstattung für die WG noch weiter aufstocken, und hab mich deshalb erneut auf den Weg ins Macquerie Shopping Center gemacht. Diesmal bin ich dann auch zum ersten mal mit dem Rad dorthin gefahren, und weil es hier keine gute Infrastruktur für Räder gibt, musste ich mein Rad in der Tiefgarage abstellen, aber da wird es auch wenigstens nicht nass. Man erwartet hier einfach nicht, dass die Leute mit dem Rad zum einkaufen gehen.

Diesmal standen so wichtige Dinge wie Putzlappen, Brotmesser oder ganz wichtig Mehrfachsteckdose auf meinem Einkaufszettel. Außerdem wollte ich mir ein Rücklicht für mein Rad kaufen, denn es ist auch hier vorgeschrieben, bei Nacht mit Licht zu fahren. Aber anders als bei uns gehören die Lichter nicht serienmäßig zur Ausstattung eines Fahrrades, wenn man es kauft. Ein Vorderlicht hatte ich aus Deutschland mitgebracht, weil ich es eigentlich als Taschenlampe nutzen wollte, und deshalb fehlte mir nur das Rücklicht. Die meisten Dinge habe ich relativ schnell gefunden, ich wollte danach aber noch in eine Newsagency gehen, hier konnte ich mir dann endlich eine Telefonkarte kaufen, mit der ich auch günstig nach Hause telefonieren kann, für $20 kann ich knapp 340 Minuten nach Deutschland telefonieren. Außerdem hab ich mir eine Zehnerkarte für den Bus in die Stadt gekauft, so das eine Fahrt nicht mal mehr die Hälfte kostet, als wenn man einen Einzelfahrschein beim Fahrer löst. Zu guter Letzt hab ich dann auch noch eine dicke Samstagszeitung mitgenommen, um mich für den Nachmittag zu beschäftigen. Nachdem ich dann den Rucksack voll hatte, wollte ich noch einen Snack zum Mittagessen zu mir nehmen, weil ich keine Lust hatte, etwas zu kochen. In dem großen Foodcourt des Macquarie Centers fiel meine Wahl dann auf einen Ali Baba Imbiss, wo ich eine Doner genannte Enchilada mit Pommes gegessen habe.

Den Nachmittag über hab ich mich in den gemeinsamen Raum gesetzt und meine Zeitung gelesen, um mich auf den neusten Stand in der Welt und in Australien zu bringen, es gab aber nicht sehr viel neues. Deshalb war ich auch froh, als ich um halb acht aufbrechen konnte, um mich mit Kaz und Danny auf den Weg ins Kino zu machen. Wir hatten vereinbart, uns im Studentenwohnheim zu treffen, um von dort aus zum Kino zu gehen, welches sich im Shopping Center befindet. Als nach zehn Minuten des Wartens noch niemand außer mir am Treffpunkt war, rief ich bei Danny an. Er erklärte mir, dass er zu müde fürs Kino sei, selber schuld, aber inzwischen war Kaz gekommen, und nachdem ich noch kurz meinen Rucksack bei ihm im Zimmer abgelegt hatte, sind wir in Richtung Kino aufgebrochen. Am Himmel konnte man inzwischen auch wieder Mond und Sterne sehen. Sterne sind auch eine gute Überleitung zu dem Film, den wir uns ansehen wollten, Star Wars, Attack of the Clones. Der Film lief in mehreren Kinos gleichzeitig, und wir entschieden uns für die neun Uhr Vorstellung, denn seltsamerweise waren die Termine um 9:10 Uhr und 9:30 Uhr schon ausverkauft. Trotzdem mussten wir noch gut 40 Minuten warten, in denen ich mich mit Kaz gut unterhalten habe. Nach gut 20 Minuten Werbung fing dann auch endlich der Film an. Meine Einschätzung dazu ist, dass die meisten Kritiken recht haben, wenn sie sagen, dass die Charaktere leblos wirken und die Dialoge flach sind, aber deshalb geht man ja auch nicht in Star Wars. Die Effekte und Kulissen waren dafür hervorragend. Nach gut zwei Stunden Film gab es ein halbwegs Happy End, und wir konnten das Kino verlassen. Inzwischen konnte man von den Sternen nichts mehr sehen, es hat sogar wieder angefangen zu regnen und das wurde zunehmend stärker. Die letzten Meter zurück zum Studentenwohnheim sind wir sogar gelaufen. Ich war schon am überlegen, wie ich mit dem Rad am besten trocken nach Hause kommen sollte. Nach einem kurzen Aufenthalt drinnen hab ich mich wieder auf dem Weg gemacht, und es hatte zum Glück nachgelassen zu regnen. Nach einer viertel Stunde war ich wieder zu Hause, halb nass von außen und halb nass von innen, weil ich etwas ins Schwitzen gekommen war. Hinterher hab ich auch noch festgestellt, dass es unglücklich ist, dass mein Mountainbike kein Schutzblech am Hinterrad hat. Wenn es regnet spitzt das dreckige Wasser nämlich ohne Probleme den ganzen Rücken hinauf, igitt. Nun war ich aber erst mal froh wieder im trockenen und warmen zu sein. Kurz danach bin ich dann auch zufrieden ins Bett gegangen.

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